Die Jahre 1930 bis 1950

undefinedAufnahme der FF Karby - Dörphof im Oktober 1932

Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der Weltwirtschaftskrise. Diese machte auch vor den Kameraden der Wehr nicht halt. In einer Versammlung im Dezember 1930 wurde beschlossen, den bedürftigen Kameraden zu Weihnachten ein Geschenk zu machen. Ferner erhielt jeder Kamerad auf Kosten der Kasse einen Grog.

1933 zog die hohe Politik in das Feuerwehrwesen ein. Vertreter von NSDAP, vom "Stahlhelm" und vom "Militärverein" wurden zum Stiftungsfest eingeladen.

Das 50- jährige Bestehen der Feuerwehr wurde am 1.12.1938 als großes Volksfest gefeiert. 25 Musiker waren bestellt und alle Dorfbewohner waren eingeladen teilzunehmen.

1939 waren zwei Brände in Karby und Olpenitzfeld zu verzeichnen, gleichzeitig musste in diesem Jahr der Luftschutz von der Feuerwehr übernommen werden. Die ersten Kameraden wurden zur Wehrmacht eingezogen, sie waren damit von der Beitragszahlung befreit.

Der Zweite Weltkrieg dezimierte die aktiven Mitglieder der Feuerwehr erheblich. 1942 konnten nur noch sieben Kameraden, 1943 noch elf Kameraden an den Versammlungen teilnehmen. Um den Feuerschutz in den beiden Gemeinden Karby und Dörphof aufrechtzuerhalten, waren die Frauen gefordert.

Folgende Frauen nahmen als aktive Kameradinnen an den Übungen und Einsätzen teil: Hertha Dibbern, Hertha Wietzke, Dora Petersen, Käthe Riedel, Ilse Nüser, Frieda Tank. Ilse Nüser nahm sogar an einem Lehrgang für Feuerwehrfrauen an der Feuerwehrschule in Harrislee teil.

Die Geschehnisse des Krieges belasteten auch den Dienstbetrieb der Wehr. 1943 wurde die Wehr verpflichtet, bei Luftangriffen auf die ca. 25 km entfernte Stadt Eckernförde unaufgefordert auszurücken. Nach schweren Luftangriffen auf Hamburg wurde die Wehr am 28./29. Juli 1943 zu einem Einsatz in die Großstadt gerufen. Auf dem 150 km langen Weg fiel allerdings das Kraftfahrzeug aus, sodass man unverrichteter Dinge wieder umkehren musste.

Zwischen 1944 und 1946 ruhte der Dienstbetrieb. Nach den Wirren des Krieges fand die erste Versammlung am 18.3.1946 statt. Waren es hier 24 Kameraden die sich fanden, waren es ein halbes Jahr später im Oktober schon wieder 34. Zu dieser raschen Erhöhung trug sicher der geprägte Kameradschaftssinn der Wehr bei.

Trotzdem waren die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Uniformstücke waren zu dieser Zeit sehr knapp, doch durch die englische Armee wurden Kleidungsstücke gestiftet. 1948 brannte es in Karby. Der Einsatz wurde bemängelt. Hauptursache war die unvorschiftsmäßige und getrennte Unterbringung von Spritze und Löschgeräten. Es fehlte bis dahin ein geeigneter Platz. Die Garage des Kameraden Wöhlk in Dörphof sollte Abhilfe schaffen. Weiterhin beschloss man, im Brandfall einen Spanndienst einzusetzen.

Die strengen Sitten in den 40er Jahren, für viele heute sicher nicht mehr nachvollziehbar, erkennt man an der 60 Jahr Feier im Dezember 1948. Bei dem Kameraden Remien in Dörphof sollte das Jubiläum gefeiert werden. Jedoch durften nur die Kameraden mit Damen und deren verheirateten Kinder teilnehmen.